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Spanien: Thrombozytenabfall bei Anwohnern von Mobilfunksendern

Quellen: El Mundo, 21.04.2002, Informationen von Frau Dr. Iris Hertle (netdoktor.de)

Mindestens 3 Fälle von Thrombozytenabfall bei Anwohnern von Mobilfunksendern festgestellt

Einwohnerverband Mataro gibt Messungen in Auftrag

F. C. GARCIA

MATARO. Der Dachverband der Bürgerinitiativen von Mataro wird auf eigene Kosten Messungen der Strahlenbelastung durch Mobilfunkantennen vornehmen lassen. Der Verband wirft der Stadtverwaltung vor, zu unkritisch bei der Genehmigung von Mobilfunkantennen zu sein, wodurch sich die Anzahl der Anlagen in der Stadt verdoppele.

Der Bürgerverband erklärt, dass "wir mindestens 3 Fälle kennen, in denen es Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit einer Mobilfunkantenne gibt". Er weist darauf hin, dass wir "keine Ärzte sind, um die technische Unterstützung zu leisten, aber es zeigt sich eine Pathologie, die mit den Antennen in Zusammenhang steht". Der Bürgerverband kann belegen, dass es in drei Fällen zu einem "Thrombozytenabfall bis auf ein alarmierendes Niveau von 90.000 gekommen ist". "Das sind zu viele Übereinstimmungen, deshalb müssen diese Fälle gründlich untersucht werden."

Nach Meinung der Bürgerinitiativen ist außerdem die Nähe dieser Anlagen zu Bildungszentren ein weiteres alarmierendes Moment.

"In mindestens zwei Fälle befinden sich Antennen weniger als 20 Meter von einer Schule entfernt".

Stichwort Thrombozyten:

Der Normalwert liegt bei Erwachsenen bei 150.000 - 400.000, bei Kindern bei 150.000 - 350.000.

Thrombozyten sind kernlose, scheibenförmige Blutkörperchen mit einem Durchmesser von drei Mikrometern. Sie überleben im Blut etwa zehn Tage. Ungefähr ein Drittel der Blutplättchen befindet sich in der Milz. Gebildet werden die Thrombozyten im Knochenmark.

Thrombozyten sind wichtig für die Blutgerinnung. Sie registrieren, dass die Gefäßwand verletzt ist, kleben aneinander und bilden einen Pfropf auf der Gefäßwandöffnung. Sie verhindern damit, dass Blut verloren geht und Keime in den Körper gelangen. Gleichzeitig setzen sie Stoffe frei, die die Blutgerinnung in Gang setzen, das so genannte intrinsische System.

Wenn die Blutplättchen nicht richtig funktionieren können, oder wenn es zu wenige im Blut gibt, kommt es zu einer verstärkten Blutungsneigung. Der verletzte Patient blutet in diesem Fall länger als üblich.

Nachgewiesen wird die Zahl der Blutplättchen durch Auszählung. Die Funktion kann man mit der Blutungszeit prüfen. Ist die Funktion der Blutplättchen hochgradig gestört, kann es auch zu Blutungen ohne äußeren Anlass kommen, zu den so genannten Spontanblutungen.

Die Anzahl der Thrombozyten kann u.a. z.B. durch eine Strahlentherapie zu niedrig sein (Thrombozytopenie).

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