Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 17.04.2002

Genehmigungsbehörde:

"Sehen Sie ins Internet"

(br) Der Name klingt zackig, irgendwie auf Draht. "RegTP" - hier bekommen die Betreiber der Mobilfunk-Netze die Genehmigungen für Sendefunkanlagen. Bei Anfragen von Journalisten wirkt die "Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post" weniger agil.

Dabei ist Pressesprecher Rudolf Boll durchaus höflich. Aber sagen will er nichts. Die Anlage in der Steinbergstraße 100 in Hildesheim? Ist im üblichen Rahmen geprüft worden. Was heißt das genau? "Tut mir leid, wir geben keine Auskünfte über einzelne Standorte." Aber es gibt doch zu jeder Anlage eine detaillierte Standortbeschreibung? "Das stimmt schon. Aber wir sagen nichts."

Sie prüfen doch sicherlich Abstand zu Wohngebäuden, Strahlungsstärke? "Ja, ja, genau so etwas. Wir gucken, ob die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes eingehalten werden." Wie sind denn die Werte in der Steinbergstraße? "Wir geben keine Auskunft, da geht es ja auch um Betriebsgeheimnisse." Aber allgemeine Informationen - die seien bei der RegTP zu bekommen. "Sehen sie ins Internet, auf unsere Homepage."

Wie viele solcher Sendeanlagen gibt es denn in Hildesheim? Boll weiß es - natürlich - nicht. "Oh, das kann ich nicht sagen." Aber bald. "Wir erstellen gerade ein Kataster." Wann liegt das vor? "Wir sind noch nicht so weit. Aber in naher Zukunft". Ah ja. Wann ist das? "Eben in naher Zukunft." Keine Fragen mehr, es reicht. Aber höflich war er, der Herr Boll.

Kommentar der Elektrosmognews: Verzögern, hinhalten, verheimlichen, verbergen. Sehr gute Argumente für die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Mobilfunksender.