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Millionenklagen durch Krebsopfer nun auch in Israel

Quellen: Israelische Zeitung Maariv, 31.03.2003, Information von Iris Atzmon, Israel

"Sie wußten von der Strahlung, aber sie taten nichts dagegen"

Nach den USA wurden nun auch in Israel von Hochfrequenz-Strahlenopfern Millionenklagen eingereicht. In Spanien, Deutschland, Frankreich und anderen Ländern laufen mitterweile eine Vielzahl von Gerichtsprozessen gegen Mobilfunkbetreiber, die Anwohner unfreiwillig elektromagnetischer Strahlung durch Mobilfunksender ausgesetzt haben, die für erhöhte Krebsraten in der Umgebung, insbesondere für Leukämie und Gehirntumor bei Kindern,  verantwortlich gemacht werden. In den USA laufen verschiedene Klagen von Gehirntumorpatienten bzw. deren Angehörigen gegen Handyhersteller, Mobilfunkbetreiber und Behörden.

Über die Millionenklagen in Israel berichtet die israelische Zeitung Maariv am 31. März. In einer Sammelklage fordern Geschädigte und Angehörige von Strahlenopfern aus dem israelischen Porat insgesamt 3 Millionen Dollar vom israelischen Mobilfunkbetreiber Bezeq, der in der Region einen inzwischen abgeschalteten Sender betrieb. Die meisten der Opfer erkrankten an Leukämie oder Gehirntumor, darunter mehrere Kinder.

Eine weitere Klage wird in Kürze im Nachbardorf Zoran eingereicht. In Zoran erkrankten 25 Menschen an Krebs, mehr als 20 Frauen erlitten in den letzten 2 Jahren Fehlgeburten.

Dr. Benny Malenski, Berater für Umwelt- und Arbeitsschutz, stellte klar, dass der kausale Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition und Krebsrate unter den Einwohner von Porat eingeräumt werden müsse, wenn man die hohen Strahlungslevels berücksichtige.

Der Klägeranwalt David Mena wies darauf hin, dass der Betreiber Bezeq und das Ministerium für Telekommunikation ihrer Verantwortung nicht nachgekommen seien  und Informationen über die Gefahren, die für die Einwohner von der Strahlung ausgingen, zurückgehalten hätten. Die Behörden hätten außerdem keinerlei Schritte unternommen, um das Risiko für die Anwohner zu senken.

Der Betreiber und die Behörden hätten die Anwohner schädigenden Faktoren ausgesetzt und ihre Gesundheit zerstört, heißt es in der Klageschrift. Die Angehörigen der 8 toten Kläger fordern Entschädigung für den Tod ihrer Liebsten. 3 noch lebende, an Krebs erkrankte Kläger fordern Schadensersatz für entgangenen Lohn, Schmerzen und Leiden sowie den Ersatz medizinischer Behandlungskosten in Vergangenheit und Zukunft.

Weitere Informationen zu den Krebsfällen von Porat und Zoran sowie zu einem weiteren Krebscluster in Israel:

http://www.elektrosmognews.de/news/israelporat.htm

http://www.elektrosmognews.de/news/israelporat2.htm

Bericht aus Israel: Brandanschläge auf Mobilfunksender nach Krebsfällen bei Jugendlichen

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