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"Neue Presse" Coburg mit falschen Quellenangaben

Quelle: Pressesprecher von dpa, Thomas Wedrich, sowie Zeitungsartikel der "Neuen Presse" Coburg vom 02. Juli 2002, Aussagen von Walter Hörmann, Redaktionsleiter der Text&Bild Redaktionspartner GmbH

Hintergrund: http://www.elektrosmognews.de/news/nra2.htm

Die folgenden Informationen dürfen nur vollständig und nur mit unserer ausdrücklichen Zustimmung kopiert, gedruckt und auf anderen Webseiten verwendet werden.

Zu dem Artikel "Handy in Kinderhand für Eltern kein Problem", der am 02.07.2002 in der "Neuen Presse" Coburg unter dem Kürzel "dpa" erschien, möglicherweise noch in weiteren Medien, erklärt der Pressesprecher der dpa Thomas Wedrich:

"Grundlage der Berichterstattung in einigen Medien zu diesem Thema ist eine Pressemitteilung, die auch unserer Redaktion zugegangen ist, jedoch nicht in die dpa-Berichterstattung aufgenommen wurde. Die Auszeichnung mit dem Kürzel dpa ist also falsch. Vielmehr liegt die redaktionelle Verantwortung für die Übernahme/Bearbeitung der Pressemitteilung in den Händen der Medien, in denen Sie den Bericht gefunden haben."

dpa erklärt: "Die dpa Deutsche Presse-Agentur hat zu keinem Zeitpunkt eine derartige Meldung verbreitet."

Die Meldung wurde also nicht über dpa verbreitet, sondern über ots, wie Herr Grimm von dpa Herrn Pfarrer Matthias Engelbrecht telefonisch bestätigte. Hier ist die ots-Originalmeldung zu finden: http://www.presseportal.de/story.htx?nr=361246

ots ist ein Internet-Nachrichtendienst, über den Unternehmen, Organisationen oder auch Einzelpersonen Nachrichten gegen Bezahlung in verschiedenen Online- und Printmedien verbreiten lassen können. Eine Veröffentlichungspflicht besteht für die angeschlossenen Medien laut ots nicht.

Die Elektrosmognews haben lediglich den Artikel der "Neuen Presse" Coburg zitiert, die offensichtlich falsche Quellenangaben verwendet hat. Der Fehler lag also nicht bei uns, sondern bei der "Neuen Presse" Coburg, die unberechtigterweise als Quellenangabe "dpa" verwendet hat. Laut Aussage von Walter Hörmann, Redaktionsleiter der Text&Bild Redaktionspartner GmbH habe es sich um einen Fehler gehandelt. Die Zeitung ist momentan jedoch nicht zur öffentlichen Richtigstellung oder Korrektur bereit.

Das Presserecht verpflichtet uns zu folgendem Widerruf - auch wenn der Fehler nicht bei uns lag:

"Am 02.07.2002 haben wir unter der Überschrift "dpa hofiert erneut Mobilfunkindustrie - Protestaktion" behauptet, dass die dpa Deutsche Presseagentur GmbH eine Meldung unter der Überschrift "Handys in Kinderhand für Eltern kein Problem" verbreitet hätte. Dies widerrufen wir hiermit ausdrücklich als unwahr. Tatsächlich hat die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH zu keinem Zeitpunkt eine derartige Meldung verbreitet. Das Elektrosmognews-Team".

Die Sache ist damit für uns aber keinesfalls erledigt. Es sollte im höchsten und ureigensten Interesse von dpa sein, folgende Fragen aufzuklären:

1. Warum trug der Artikel das Kürzel dpa?
2. Wie gelangte der Artikel an die Medien?
3. Wieviele ähnliche Vorfälle haben sich bereits ereignet?
4. Warum finden sich z.B. in der "Neuen Presse", Coburg, in den letzten Monaten in der überregionalen Berichterstattung nahezu ausschliesslich mobilfunkindustriefreundliche Artikel?
5. Warum werden auf der anderen Seite wichtige mobilfunkkritische fundierte Meldungen nicht verbreitet? (siehe: http://www.elektrosmognews.de/news/nra.htm).
6. Wie gewährleisten die Medien, dass Leser wissen, was das Kürzel "ots" bedeutet, das in letzter Zeit zunehmend als Quellenangabe von Nachrichten verwendet wird? Wer einen Blick in die ots-Archive wirft (http://www.ots.de/) und sich die über ots versandten Nachrichten einmal anschaut, sieht schnell, dass viele dieser Meldungen in den Anzeigenteil gehören und nicht in die redaktionelle Berichterstattung. Es gibt bereits Zeitungen, die ots-Nachrichten aufgrund des geringen Informationsgehaltes sofort löschen und keinesfalls veröffentlichen. So hat niemand etwas davon: Weder der "Anzeigenkunde", da er bezahlt und unter Umständen hierfür keine Gegenleistung bekommt, noch ots, da die ots-Kunden bei ausbleibendem Erfolg keine Aufträge mehr erteilen, und schon gar nicht der Leser, der Werbung im redaktionellen Teil von Zeitungen findet und sich darüber ärgert. Und auch die Zeitung muß mit einer Rüge durch den Presserat rechnen.

Wir verlangen deshalb weiterhin eine sofortige Richtigstellung des Sachverhalts durch die "Neue Presse, Coburg", mit korrekter Quellenangabe, vollständiger Wiedergabe und einer Erklärung, dass ots ein kommerzieller Auftragsdienst ist. Anderenfalls werden wir juristische Schritte einleiten und den Deutschen Presserat informieren.

Kontakt zur "Neuen Presse", Coburg: redaktion@np-coburg.de

So stand die Meldung in der Neuen Presse Coburg:

Handys in Kinderhand für Eltern kein Problem.

dpa/Hamburg. Die meisten Eltern befürworten ein Handy für ihre Kinder. Nach einer Umfrage des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages schätzen sie daran vor allem, dass ihr Nachwuchs ständig erreichbar ist. Außerdem gehöre ein Mobiltelefon zur heutigen Technikwelt dazu, argumentieren die Eltern. Inzwischen besitzen deshalb drei von vier Kindern und Jugendlichen ein eigenes Handy.

Für fast zwei Drittel der befragten Eltern ist es den Angaben zufolge kein Problem, dass ihr Nachwuchs bereits mit 14 Jahren ein Handy hat. Knapp ein Drittel ist der Meinung, das sei erst mit 16 sinnvoll. Und: Sie sind der Auffassung, dass ein Mobiltelefon heute zu unserer Technik-Welt einfach dazugehört. Nur acht Prozent der Eltern sagen entschieden Nein zum Mobiltelefon in Kinderhänden.

Dabei ist auch die Einstellung der Handybefürworter nicht unkritisch: Ein Viertel der Befragten hat Bedenken, dass ihre Kinder es verlernen, "richtig zu kommunizieren" und auch mal einen Brief zu schreiben.

Darüber hinaus spielt das Geld eine wichtige Rolle: Die Hälfte der Eltern setzt beim Handy für Kids auf Guthabenkarten. Ein Drittel wünscht sich spezielle Verträge für Jugendliche.

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