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Lüdenscheid: Grüne gegen Mobilfunksender in Wohngebieten

Quelle: Lüdenscheider Nachrichten, 11.6.2002

Grüne machen Mobilfunk wieder zum Thema. Bürger haben Info-Anspruch

Von Corinna Bunte

LÜDENSCHEID • Die Grünen haben den Mobilfunksektor weiter fest im Blick. Im vergangenen Jahr preschte die Ratsfraktion mit einem Antrag nach vorn, der konkrete Maßnahmen gegen die Ausweitung des "mobilfunkbedingten Elektrosmogs" forderte. Doch seither ist nichts geschehen. Fraktionsmitglied Johannes Eckermann will jetzt verhindern, dass das Thema ganz in Vergessenheit gerät und erinnert den Planungs- und Umweltausschuss des Rates jetzt an die Forderungen von einst.

In mehreren Punkten machten die Grünen seinerzeit Vorschläge, wie der Gefahr eines "Mastenwalds" entgegen gewirkt werden könnte. Erstens: Die Verwaltung sollte einen Überblick über die Standorte der derzeitigen Sendemasten geben. Zweitens: Die Stadt sollte keine Sendemasten auf städtischen Gebäuden mehr genehmigen und, drittens, alle Anstrengungen unternehmen, dass solche Anlagen auch nicht in unmittelbarer Nähe von Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Kliniken und Wohngebieten errichtet werden. Und viertens: Es sollte ein "Runder Tisch" mit Bürgern, Baubiologen und Vertretern aus Rat und Verwaltung eingerichtet werden, der die Entwicklung auf dem hiesigen Mobilfunksektor begleitet.

Trotz der Anstrengungen der Grünen finde das Thema kommunalpolitisch keine Beachtung, bedauert Eckermann und will mit dem erneuten Aufmerksammachen einem Eindruck entgegnen, dass Mobilfunkmasten in Lüdenscheid stillschweigend und ohne die Bedenken der Bürger zu hören genehmigt werden. Diese hätten nämlich einen Anspruch auf entsprechende Information. Und neue Erkenntnisse im Hinblick auf die schädlichen Strahlen gebe es inzwischen außerdem. Eckermann: "Es ist sicher besser, heute das Thema Vorsorge zu berücksichtigen als vielleicht schon morgen erörtern zu müssen, wer dann für die eventuellen gesundheitlichen Folgen verantwortlich gemacht werden muss."

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