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Berlin-Kreuzberg: Mieter verhindern Mobilfunkantenne

Quelle: Berliner Morgenpost, 16.04.2002

Mieter wehren sich erfolgreich gegen Antenne

sil Kreuzberg - Auf das Haus Großbeerenstraße 82 wird nun doch keine Mobilfunk-Antenne montiert. Vergangenen Sommer hatte die Eigentümerin der Immobilie einen Vertrag mit Siemens geschlossen. Gegen Zahlung von 5000 Euro jährlich erhielt die Firma das Recht, auf dem Dach des Mietshauses eine Mobilfunkantenne zu installieren. «Als wir davon erfuhren, haben wir Mieter uns zusammengetan und der Vermieterin einen Brief geschrieben», berichtet Bernd Überholz. Rund 500 Unterschriften sammelten sie unter den Anwohnern - gegen die Antenne. Sie befürchteten durch die Anlage gesundheitliche Schäden.

Ihre Ausgangslage war denkbar ungünstig. «Der Vertrag war unterschrieben und die Widerspruchsfrist abgelaufen», so Bernd Überholz weiter. Doch die Vermieterin ließ sich durch den Protest der Anwohner überzeugen und beauftragte Rechtsanwalt Burkhard Dietz, um den Kontrakt zu lösen. «Die Chance, einen Prozess zu führen und zu gewinnen, hatte ich als gering eingeschätzt», erzählt Burkhard Dietz. Aber Siemens war nach Verhandlungen bereit, den Vertrag zu lösen. Die Vermieterin muss sich auch nicht an den Planungskosten in Höhe von 4500 Euro beteiligen.

«Dies war ein Einzelfall», betont Siemens-Projektleiter Jürgen Wahl. Siemens als Entwickler von Handys und Sendeanlagen sei von den Netzbetreibern verpflichtet worden, sich am Aufbau des neuen UMTS-Netzes zu beteiligen. «Wir konnten den Vertrag lösen, weil das Netz noch nicht benötigt wird», sagt Jürgen Wahl. Derzeit gäbe es auch keine aktuellen Pläne für ein Haus in unmittelbarer Nähe.

Aufruf zum Dauerprotest: http://www.elektrosmognews.de/news/aufrufzumdauerprotest.htm

Fragebogen für Betroffene: http://www.elektrosmognews.de/news/fragebogen.htm

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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