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Rhein-Sieg-Kreis: Elektrosmog-Hearing mit großer Resonanz

Aus: Kölnische Rundschau Rhein-Sieg Online, 14.12.2001

Anhörung zum Elektrosmog im Kreishaus

Handy im Mittelpunkt der Kritik

ca Rhein-Sieg-Kreis. Mit dem Mobilfunk sei es wie mit allen technischen Neuerungen, sagte Kreisumweltausschussvorsitzender Wolfgang Köhler (Grüne). Die Meisten wollen den Nutzen davon haben, gleichzeitig aber frei von den Belastungen sein. Mit diesen Worten eröffnete er das "Elektrosmog-Hearing" gestern nachmittag im Kreishaus.

Mit dieser Veranstaltung reagierte der Kreis auf Proteste gegen die Aufstellung neuer Mobilfunkmaste, der in diesem Jahr viele Städte und Gemeinden erfasst hat. Über 200 Gästen waren in den Kreissaal gekommen - so viele wie nur selten.

Mit insgesamt sieben Experten verschiedenster Richtungen und Ansichten auf dem Podium beleuchtete man das Thema. Die Auswahl werde zeigen, wie breit das Spektrum ist, betonte eingangs Kreisumweltdezernent Michael Jaeger.

Das wurde dann gleich im ersten 15-minütigen Vortrag deutlich, als Dr. Klaus Trost vom Wissenschaftsladen Bonn über die physikalischen Grundlagen des Mobilfunks referierte.

Dabei verglich er die in verschiedenen Ländern geltenden recht unterschiedlichen Grenzwerte oder Richtwertempfehlungen und meinte, das zeige, "wie unsicher der Erkenntnisstand ist".

Recht sicher ist aber folgende Zahl: Rund 53 Millionen Handys gibt es in Deutschland, Tendenz steigend, hieß es in der Veranstaltung.

Das Thema gehe ebenso die restlichen rund 30 Millionen Bürger an, weil der von den bundesweit 40.000 Sendeanlagen für Mobilfunk und demnächst zusätzlich bis zu 15.000 UMTS-Anlagen erzeugte Elektrosmog alle betreffe. Das könne zu gesundheitlichen Schädigungen führen.

Diese waren unter anderem Thema bei den Vorträgen von Professor Rainer Meyer (Uni Bonn: "Biologische Auswirkungen des Mobilfunks") und Dr. Lebrecht von Klitzing (Uni Lübeck: "Der Mensch im elektromagnetischen Feld").

Ein extremes Beispiel dafür gab es bei der Expertenanhörung. Eine ältere Dame, die gesundheitlich durch Mobilfunk stark beeinträchtigt ist, bat über Versammlungsleiter Köhler, das alle Anwesenden ihre Handys ausstellen mögen. Dennoch musste sie laut hustend den Saal verlassen.

Der Kreisumweltausschuss wird die Ergebnisse der Anhörung noch würdigen. Viele Informationen konnten die Kommunalpolitiker, Initiative-Vertreter und betroffenen Bürger schon "mitnehmen".

Wer mehr wissen will: Am Dienstag, 18.30 Uhr, gibt es im Sankt Augustiner Rathaus, Zimmer 129, einen Infoabend zum Thema "Gesundheitsrisiko durch Mobilfunkstationen".

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