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Bund Naturschutz warnt vor Mobilfunk

Quelle: Nürnberger Zeitung, 14.02.2002

Hohe Strahlenbelastung bei Messaktion in Fürth

NÜRNBERG/FÜRTH (ddp). – Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) befürchtet eine zunehmende Gesundheitsbelastung durch hochfrequente Mobilfunkstrahlung.

Um das Telefonieren mit dem Handy selbst hinter dicken Mauern und in Kellerräumen zu ermöglichen, jagten die Betreiber tausendfach höhere Strahlendosen über die Sendeanlagen als nötig, sagte BN-Landesbeauftragter Hubert Weiger gestern in Nürnberg. Dies sei das Ergebnis einer groß angelegten Messaktion in Fürth.

Das Fürther Institut „Anbus“ hat in der Stadt und in umliegenden Gemeinden an 150 Orten im Freien und in Wohnungen Messungen vorgenommen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Strahlenbelastung bei der Bevölkerung ankomme. Dabei wurden zum Teil Dosen von weit über 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter gemessen, sagte Weiger. Dies stelle ein „unnötig hohes, nicht zu verantwortendes Gesundheitsrisiko“ dar. So seien in Untersuchungen bereits bei wesentlich niedrigeren Strahlenbelastungen Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Änderungen der Hirnströme bis hin zu Hirntumoren nachgewiesen worden. Sehr gefährlich seien auch schnurlose Telefone nach dem so genannten DECT-Standard, deren Sendestationen stärker strahlten als Mobilfunkmasten.

Ein Ende dieser Entwicklung ist laut Weiger nicht absehbar. Der Ausbau des UMTS-Standards solle es ermöglichen, Fotos direkt auf Handys zu verschicken oder ganze Filmsequenzen abzuspielen, was eine erheblich größere Senderleistung voraussetze. Mit solchen „überflüssigen Kinkerlitzchen“ peilen die Betreiber laut Weiger vor allem Kinder und Jugendliche an: Eine Zielgruppe, die durch die Strahlung besonders gefährdet sei.

Der BN-Chef forderte die Aufhebung der Genehmigungsfreiheit für Mobilfunksender. Zudem schloss sich Weiger der Forderung britischer Wissenschaftler an, Kindern unter 16 Jahren keine Handys zu überlassen.

Die Elektrosmognews, Bürgerinitiativen und Organisationen in Deutschland haben genug von der Ignoranz unserer Politiker. Wir machen jetzt mobil gegen mobil und rufen zur 1. bundesweiten Demonstration gegen Mobilfunkantennen in Wohngebieten auf und fordern eine drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Hochfrequenzstrahlung - und zwar überall dort, wo sich Menschen aufhalten.

Die 1. Pilotdemonstration findet am 16.2.2002 um 14.30 Uhr statt. Wir rufen alle Organisationen, kritische Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen auf, sich an der Pilotdemonstration zu beteiligen! Dieser müssen in regelmäßigen Abständen möglichst am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit weitere Demonstrationen folgen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir machen jetzt von unserem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch! Die Gesundheit der Bevölkerung ist wichtiger als der Profit von Großkonzernen!

Für die Stadt Coburg wurde die Demonstration für den genannten Termin bereits beim Ordnungsamt der Stadt Coburg angemeldet. Tun Sie das auch in Ihrer Stadt/Ihrem Ort oder beteiligen Sie sich an der Pilotdemo in Coburg (Marktplatz)! Melden Sie die Demonstration beim Ordnungsamt Ihres Landkreises/Ihrer Stadt an!

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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