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Bad Münder: Sendemast in Wohngebiet unerwünscht

Aus: Neue Deister-Zeitung, 02.01.2002

Sendemast in Hachmühlen ist 2002 weiterhin ein Thema

Bad Münder (hm). Nun musste sich erneut der Rat der Stadt Bad Münder auf seiner letzten Sitzung des Jahres 2001 mit dem Bau des Sendemasten in Hachmühlen beschäftigen. Und wie es nach der Diskussion und Beratung aussieht, bleibt der geplante Bau des D-2 Mobilfunkmastes auch im Jahre 2002 weiter ein Thema in der Ortschaft.

Der Anlass dazu war der Antrag des Ortsbürgermeister aus Hachmühlen, Helmut Steinwedel (SPD), an den Rat der Stadt. Sein Inhalt: Die Baugenehmigungsbehörde des Landkreises Hameln-Pyrmont soll aufgefordert werden, den Antrag der Mannesmann GmbH auf Genehmigung zum Bau eines Funkmasten für Mobilfunkgespräche in Hachmühlen so lange nicht zu erteilen, bis ein alternativer Standort entsprechend der Vorschläge der Bürgerversammlung gefunden wird. Ergänzend wird dem hinzugefügt, dass für die Betreibergesellschaft keine ausreichend begründete Eile für die Durchführung der Baumaßnahme zu erkennen sei. „Wir können heute nicht ausschließen, dass so ein Sendebetrieb in unmittelbarer Wohnbebauung Spätfolgen verursacht. Unverständlich ist uns weiter, dass die Grenzwerte der Sendeleistung hier bei uns um 200-fach höher liegen als im Vergleich zur Schweiz“, fügte Steinwedel hinzu. Auch Gerhard Fiedler (Bündnis 90/Die Grünen) befürchtet gesundheitliche Spätfolgeschäden. Harald Einecke (CDU) stellte an die Adresse von Helmut Steinwedel die Frage: „Warum wachen Sie jetzt erst auf, nachdem der Beschluss durch den Verwaltungsausschuss gelaufen ist? Als es damals um die Standorte für Windkrafträder ging, haben Sie ja auch vehement protestiert?“ Dennoch, der Widerstand der Bevölkerung in Hachmühlen wird immer massiver. Nun hofft man auf eine gütliche Einigung zwischen Betreiber und Einwohner. Die Chancen steigen, denn der Deutsche Städtetag drängt auf eine stärkere Absprache zwischen Betreiber und Bevölkerung. Dieses dann um so mehr, wenn in Strahlungsbereich Kindergärten und Schulen sind. Nun bleibt den Bewohnern eigentlich, und das sahen die Ratsherren auch so, nur der Wunsch nach Einigung vor der Erteilung der Baugenehmigung übrig. Um hier eine rechtliche Handhabe zur Wehrsetzung zu haben, müsste der Gesetzgeber die Strahlungsgrenzwerte herabsetzen, eine Errichtungszulassung in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten ausschließen sowie Erkenntnisse über mögliche Spätfolgen sammeln. Und genau bei dem letzten Punkt setzte die Kritik von Harald Einecke (CDU) am Handeln der Bundesregierung an: „Da werden weit über 100 Milliarden für die Vergabe von Lizenzen eingenommen, aber nicht eine müde Mark für die Forschung für spätere Schäden durch Strahlen ausgegeben.“ Der Rat stimmte dem Antrag an die Stadt zu, die nunmehr beim Landkreis Hameln-Pyrmont intervenieren muss, um für die Hachmühlener ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen.

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