pressemitteilung
http://www.diagnose-funk.org
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Das Papier der EUA ist geprägt von der Beobachtung, dass die
Industrie zunehmend versucht, die WHO – Entscheidung zu verwässern oder
rückgängig zu machen. Diese Entwicklung beobachtet auch Diagnose-Funk.
In den letzten 3 Monaten erschienen Gefälligkeitsgutachten, deren
Botschaft „Handys sind ungefährlich!“ durch die PR-Arbeit der
Mobilfunkindustrie in der gesamten Weltpresse Eingang fand.
Forschungsergebnisse, die auf die Gesundheitsschädlichkeit hinweisen,
finden dagegen keine mediale Beachtung.
David Gee, Senior Chef der EUA für Wissenschaft, Politik und
Risikoabschätzung, erklärt zur Krebsgefahr durch Handys: „Obwohl unser
Wissen darüber bislang noch unvollständig ist, bedeutete dies im
umgekehrten Falle jedoch nicht, dass sich die politisch
Verantwortlichen davon abhalten lassen dürfen, hierfür geeignete
Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. “
Peter Hensinger, Pressesprecher der Umwelt- und Verbraucherorganisation
Diagnose-Funk, teilt die Ansichten der EUA: „In fast einstimmigen
Beschlüssen haben sowohl das Europaparlament als auch der Europarat
diese Vorsorgepolitik angemahnt. Daher fordern wir die Politiker der
EU-Mitgliedsstaaten und die Presse auf, die Warnungen der EUA ernst zu
nehmen und sich nicht dem Druck der Mobilfunklobby zu beugen, sondern
sich für die Gesundheit der Bevölkerung, besonders der Kinder und
Jugendlichen einzusetzen.“
Die EUA weist darauf hin, dass Erkenntnislücken nicht zur Begründung
der Ungefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung genutzt werden dürfen. Es
braucht mehrere Jahre bis Jahrzehnte von der Entstehung bis zur
Diagnose von Gehirntumoren. Mobiltelefone sind erst seit wenigen Jahren
im massenhaften Einsatz. So wurden die Beweise, die eine Beziehung
zwischen dem Rauchen oder Asbest und Lungenkrebs herstellen, erst
Jahrzehnte später erbracht.
Die EUA wiederholt ihre Warnungen, indem sie auf wissenschaftlich
fundierte Forschungen zur Gefährdung durch Mobiltelefone hinweist. Auf
der anderen Seite erklärt sie, dass Erkenntnislücken nicht zur
Begründung der Ungefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung genutzt werden
dürfen, gerade angesichts der schweren und irreversiblen Wirkungsweise
jeglicher Krebsformen.
Milliarden Menschen sind dieser Strahlungsart ausgesetzt, besonders
gefährdete Gruppen sind Kinder und Jugendliche. Daher fordert die EUA
die Aufklärung der Bevölkerung und Verbraucherschutzmaßnahmen. Den
Handynutzern und insbesondere Kindern und Jugendlichen sollte empfohlen
werden, ihre Handys nicht unmittelbar an den Kopf zu halten: SMS oder
Freisprechanlagen/ Headsets verringern die Strahlenbelastung um das
Zehnfache.
Die Regierungen sollten im Einklang mit der Entscheidung der WHO
veranlassen, dass durch spezielle Aufkleber auf die Geräte die Nutzung
von Mobiltelefonen als "möglicherweise krebserregend" gekennzeichnet
wird, so die EUA. Darüber hinaus wäre ein deutliches Mehr an
unabhängiger Forschung erforderlich. Die Kosten dieser Maßnahmen seien
relativ gering, im Gegensatz zu den hierbei entstehenden möglichen
Kosten als Preis der Untätigkeit, die um ein Vielfaches höher liegen
könnten.
Weitere Informationen:
http://www.diagnose-funk.org/politik/behoerden-int/krebsgefahr-eua-mahnt-zur-vorsorgepolitik.php
Übersetzung:
http://www.diagnose-funk.org/assets/df_eua_2011-10-26.pdf
Originaltext:
http://www.eea.europa.eu/highlights/health-risks-from-mobile-phone?utm_source=newslette...
Pressekontakt :
Peter Hensinger | Tel: +49 (0) 711 – 63 81 08 | pressekontakt@diagnose-funk.de
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Siehe auch Diskussion/Kommentare
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=3061