Presseerklärung der
WHO vom 31. Mai
2011:
WHO/IARC erklärt erstmals
Mobilfunk zum möglichen Krebsrisiko für den Menschen
Die WHO/International
Agency for Research on Cancer (IARC) stuft "hochfrequente
elektromagnetische
Felder beim Einsatz von Mobiltelefonen möglicherweise als krebserregend
für den
Menschen (Gruppe 2B), bezogen auf ein
erhöhtes Risiko für ein Gliom, einer bösartigen Form von Hirntumor",
ein.
Das ergab ein einwöchiges Treffen von 31 Wissenschaftlern der IARC in
Lyon, die
aktuell vorliegende Studien bewertete und verglich.
Fußnote
1(S. 1 der Presseerklärung):
237
913 neue Fälle von
Hirntumoren (alle Arten zusammengenommen) traten
weltweit in
2008 auf (2 / 3 davon sind Gliome). Quelle: Globocan 2008
Die Experten
erörterten die Ergebnisse aktueller Studien zum Thema
Mobilfunk-Immissionen.
Eine der Untersuchungen ergab für Vieltelefonierer ein um 40 Prozent
höheres
Risiko, an einem Gliom zu erkranken. Das Wissenschaftlergremium gab
jedoch selbst
keine Prognose zum Risiko ab.
Jonathan
Samet von der University of Southern California (Los Angeles), der das
Wissenschaftlertreffen leitete, sagte: "Die Beweise, die wir
weiterhin
sammeln, sind gut genug, um die Schlussfolgerung und Einstufung als ein
mögliches Karzinogen zu stützen. Diese Einschätzung bedeutet, dass es
ein gewisses
Risiko geben könnte, und deshalb müssen wir ein wachsames Auge auf eine
Verbindung zwischen Handys und Krebsrisiko halten."
Die
IARC-Monograph-Arbeitsgruppe
erörterte die Möglichkeit, dass diese Exposition von hochfrequenten
Mobilfunkfeldern langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben
könnte,
insbesondere ein erhöhtes Krebs-Risiko. Dies hat Bedeutung für die
öffentliche
Gesundheit, besonders für die zahlreichen und weiter wachsende Zahl von
Benutzern von Mobiltelefonen, das gilt vor allem für junge Erwachsene
und
Kinder.
Die IARC-Monograph-Arbeitsgruppe diskutierte und bewertete dazu die
verfügbare
Literatur zu folgenden Expositionskategorien mit hochfrequenten
elektromagnetischen
Feldern (die Literaturliste wird in der
nachfolgenden Monografie veröffentlicht!):
» berufliche Expositionen mit Radar- und Mikrowellen;
» Umweltexpositionen durch die Übertragung von Signalen für Radio,
Fernsehen
und drahtloser Telekommunikation
und
» personenbezogene Expositionen beim Gebrauch von Mobiltelefonen.
Ergebnisse
Die
Nachweisfrage wurde
²)
„Verdacht auf Karzinogenität“: Ein positiver Zusammenhang zwischen der
Exposition gegenüber dem Agenz und Krebs ist beobachtet worden, für die
eine
kausale Interpretation von der Arbeitsgruppe als glaubwürdig gilt, aber
Zufälle,
Verzerrungen oder effektverfälschende Merkmale [confounder] konnten
nicht mit
hinreichender Zuverlässigkeit ausgeschlossen werden.
³) „Unzureichender
Nachweis der Karzinogenität“: Die verfügbaren Studien sind von
unzureichender Qualität, Konsistenz oder statistischer
Überzeugungskraft, um
eine Aussage über das Vorhandensein oder Fehlen eines ursächlichen
Zusammenhanges
zwischen der Exposition und Krebs zu erlauben, oder es sind keine Daten
über
Krebs beim Menschen verfügbar.
IARC-Direktor
Christopher Wild:
„Angesichts möglicher Folgen für die
öffentliche Gesundheit, die aus dieser
Klassifizierung und den Erkenntnissen hervorgehen, ist es wichtig, dass
weitere
Untersuchungen zur langfristigen, starken Nutzung von Mobiltelefonen
durchgeführt werden. Bis zur Verfügbarkeit dieser Informationen, ist es
wichtig, pragmatische Maßnahmen zu ergreifen, um die Exposition mittels
Freisprecheinrichtungen oder stärkerer SMS-Nutzung zu senken."
Originaltext der
Presseerklärung der IARC (Beschlusstext):
http://com.iarc.fr/en/media-centre/pr/2011/pdfs/pr208_E.pdf
Pressespiegel zum
IARC-Beschluss der WHO:
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=1729
K. D. Beck
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http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=1724