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Personendosimeter ESM-140

Wie kann ich als Person feststellen, welcher HF Strahlung täglich mein Körper ausgesetzt ist?

Diese Frage wird immer mehr an die Redaktion von Elektrosmognews gestellt, was uns dazu veranlasst nachfolgenden Artikel zu veröffentlichen.

Bisher war so, dass die meisten einen sogenannten Esmog-Spion bzw. ein HF Handmessgerät benutzten um in Erfahrung zu bringen, in welchem Strahlungsumfeld sie sich befinden.

Nun gibt es aber auch das Personendosimeter, welches seit geraumer Zeit auf dem Markt ist und das im Rahmen von Studien bereits eingesetzt wurde.

Das Dosimeter ist im Vergleich zu einem HF-Messgerät mit aufgesteckter Antenne klein und handlich, es ist kompakt und kann völlig unauffällig, ohne zu behindern, am Oberarm getragen werden. Es bedarf keiner ausgiebigen Kenntnis der Messtechnik wie bei Spezialgeräten, nur eine Auseinandersetzung mit der Bedienungsanleitung der Software für die Voreinstellung der Messziele und die Auswertung der Messungen (nicht komplizierter als beim MP3-Player!//ab WINDOWS 95; 20 MB frei verfügbarer Speicher; CD-Laufwerk). Für präzisere (gerichtsverwertbare) Untersuchungen ergänzen sich Dosimeter und Präzisionsmessgeräte in hervorragender Weise.

Zu den Werten, die ein HF-Messgerät – wie es bereits viele beunruhigte Bürger benutzen - anzeigt, liefert das Dosimeter eine völlig andere, unverzichtbare Sicht der Dinge, nämlich den zeitlichen Verlauf der Feldstärke bzw. Leistungsflussdichte der gebräuchlichen Mobilfunk-Strahlungsarten in einem gemeinsamen Bild, nur duch Farben unterschieden. Die Messung erfolgt vollautomatisch und unbestechlich, indem man zuvor Aufträge über Messzeiten programmiert oder das Dosimeter auf Tasterdruck startet und beendet. Um den Messbereich muss man sich nicht kümmern. Die Werte werden aller 50 Mikrosekunden (20 kHz) ermittelt, aber nur in Abständen, wählbar zwischen 0, 5 bis 10 s, aufgezeichnet, um auch eine längere Messdauer (bis 37Std.!) zu ermöglichen. Durch einen Taster kann man während der Messung Markierungen für die spätere Auswertung einblenden, um die verschiedenen Aufenthaltsorte oder besondere Ereignisse während der Messung später in den Kurven wiederfinden zu können.

Die Dosimetersoftware erzeugt nach Auslesen der Daten am Computer eine Graphik mit den Kurven des zeitlichen Verlaufs der Mikrowellen-Belastung (maximale oder mittlere) in den verschiedenen interessierenden Frequenzbereichen (GSMSender bzw. GSM Handy bei 900 MHz, 1800 MHz und UMTS, aber auch DECT, WLAN und die 6-Minuten-Mittelung der Effektivwerte nach ICNIRP). Der zeitliche und der Amplituden-Maßstab der Darstellung ist wählbar, die Frequenzbereiche sind durch jeweils andere Farbkennzeichnungen unterscheidbar, die Wirkungen der einzelnen Frequenzbereiche durch Ausblenden einzelner oder aller anderen Bereiche isoliert sichtbar zu machen.
Mit dem GPS-Gerät zum Dosimeter ist es einfach, z.B. die Befeldungssituation längs eines Straßenzuges zu kartieren. Das kann bei der Wohnungssuche, eventueller Spielplatzmeidung u. ä. hilfreich sein, wenn man besondere Befeldungen lieber meiden will.

Welche interessanten Ergebnisse zeigt dieses Dosimeter ?
Zuerst ein Grundsätzliches: Der Umgang mit dem Dosimeter hilft den allgemein schlechten Kenntnisstand in dieser komplexen Materie zu verbessern. Damit gewonnene Messergebnisse räumen mit manchen Glaubenspostulaten auf und helfen die Diskussion zu versachlichen.
Man kann bei hinreichend aufgelöster Graphik der jeweiligen Messergebnisse sehr einprägsame Bilder für besondere Befeldungen an städtischen Brennpunkten oder in Verkehrsmitteln im Vergleich zu Aufnahmen in freier Landschaft gewinnen und dem Nachdenken über die Unterschiede freien Lauf lassen.
Ebenso überzeugend sind Aufnahmen aus dem eigenen Wohnbereich, wenn Handy, Schnurlostelefon oder WLAN gleichzeitig im Betrieb sind, im Unterschied zur vollständigen Ausschaltung all dieser Geräte. Dann bleibt das Bild der im Betrieb befindlichen Geräte der durch Mauern und Fenster eindringenden Befeldungen aus den Nachbarwohnungen und der Umgebung., wie z. B. von den Antennen einer nahegelegenen Mobilfunk-Basisstation. Eine zuvor aus dem Nichtwissen resultierende Gedankenlosigkeit im Gebrauch funktechnischer Geräte gilt es dann zur Kenntnis zu nehmen und über Veränderungen im eigenen Verhalten und in der öffentlichen Diskussion nachzudenken.
Liegen gesundheitliche Beschwerden unklarer Ursache vor, kann dem auf solche Zusammenhänge auch nicht vorbereiteten Arzt durch Ermittlung der Befeldungssituation im Wohn- und/oder Arbeitsbereich geholfen werden, Ursachenausgrenzung zu betreiben.
Artikel 174 des EU-Vertrages räumt dem Bürger ein Recht auf Nutzung des „Gebotes der Minimierung von Strahlenexpositionen“ ein, um sich etwaigen - noch nicht erkannten - Ursachen bei vorhandenen oder möglicherweise entstehenden gesundheitlichen Problemen vorbeugend entgegen-zustellen. Das setzt aber sowohl eigenes aktives Informieren als auch das Bereitstellen von Hilfen, z. B. in Form von technischem Gerät, voraus. Hier wären kommunale Behörden oder Bürgerinitiativen gefordert, helfend durch Zur-Verfügungsstellung von Dosimetern klärend und beratend zur Seite zu stehen. Wenn besorgte Bürger ihre körperliche Unversehrtheit nach Grundgesetz $ 2(2) bedroht sehen, wählen sie häufig ohnehin den Weg zum Arzt, zur Behörde oder eine Solidaritätsaktion.
Die Dosimeter können helfen, mit geringem personellem Aufwand die Befeldungssituation der Bürger transparent zu machen. Örtlich fest fixierte Messstellen mit Präzisionsgeräten sind viel teurer, ergeben aber wenig Sinn, denn die elektromagnetische Belastung ändert sich nicht nur von Ort zu Ort im Raum wegen der verwendeten kurzen Wellenlängen (Dezimeter) und deren Überlagerungen, sondern auch am Ort wegen lfd. Veränderungen der Funkverkehre und des Körperfeldes. Repräsentativ für den „Befeldeten“ können nur Mittelwerte sein, die aus Personen-Bewegungen des am Arm befestigten Dosimeters gewonnen werden.

Die Nutzung der Dosimeter hilft aber auch, mit öffentlich genährten falschen Vorstellungen über die Funktionsweise und Wirkung des Mobilfunks aufzuräumen. Dazu seien zwei Beispiele genannt, die selbst bei sachbelesenen Bürgern klärend wirkten:

So wird z. B. erstens der krasse Gegensatz zwischen der Bevorzugung von Maximalwerten (vertreten durch BI, Baubiologen, gesundheitlich orientierte Wissenschaftler) und der Bevorzugung gemittelter Werte (vertreten von ICNIRP und Staat) überdeutlich veranschaulicht, wenn man mit einem einzigen Mausklick die betreffende Anzeige wechselt. Durch die Mittelung erweist sich das Ergebnisbild der Maximalwertdarstellung als erheblich „geschönt“ und verändert, dass man meint, die beiden Ergebnisbilder hätten nichts miteinander zu tun. (Je impulsärmer die Belastung ist, um so stärker ist der Nivellierungseffekt.)

Hintergrund: Der Mittelwertbildung liegt die Auffassung zugrunde, dass die Körperzellen nur der Gefahr der Schädigung durch Überhitzung unterliegen. Biologisch-chemische – sog. athermische - Effekte werden bei den Befeldungen aus den vorsorglichen Schädigungs-Überlegungen ausgeschlossen.

Zum zweiten erweist sich der pauschale Satz: „die Selbst-Bestrahlung aus der Handy-Benutzung ist weit stärker als die Bestrahlung durch die nächste Basisstation“, durch die Messungen mit dem Dosimeter als bedingt richtig. Welche Quelle tatsächlich den größeren Einfluss ausübt, hängt vielmehr vom Standort des Handynutzers zur Basisstation ab. Wie man den Mess-Ergebnissen mit dem Dosimeter entnehmen kann, leiten beim Anrufen Handy wie Basisstation ihre funktechnische Kontaktnahmen auf eine vom jeweiligen Betreiber eingestellte maximale Feldstärke ein. (Sichtbar bei der Auswer-tung der Messergebnisse in Form eines „Impulsgewitters“ von Mikrowellen.) Erst wenn sich die dabei einstellende Feldstärke als unnötig hoch erweist, wird sie nach dem Anwählen automatisch heruntergeregelt. (Sog. „Regelungsdynamik“ für die Bänder um 900 und 1800 MHz.) Einen Anwoh-ner in unmittelbarer Nähe der Basisstation „erwischt“ die Befeldungsintensität dabei – je nach Entfernung zum Handynutzer – deutlich stärker als den Handynutzer, und das, immer von neuem, beim Anruf eines jedes anderen Handynutzers innerhalb eines bestimmten Umkreises.

Stand: 17. 3. 2010

*copyright K. D. Beck (hese-project)

Technische Details zum ESM-140
Siehe hier http://www.maschek.de/de/frameset.php?p=produkte

Kommentare - Diskussion
Siehe hier
http://www.hese-project.org/Forum/index.php?story_id=6534&parent=0&forum_id=4

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