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Mobilfunk und Gesundheit

Mobilfunk und Gesundheit

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg hat ihre Stellungnahme zum Thema "Mobilfunk und Gesundheit" überarbeitet und aktualisiert. Kernaussage ist weiterhin, dass trotz eingehender nationaler und internationaler Forschung bisher kein wissenschaftlicher Nachweis für die direkt krankheitserzeugenden Wirkungen von mobilfunkverursachten elektromagnetischen Feldern auf den Menschen festgestellt werden konnte, weder durch Mobiltelefone noch durch Sendemasten. Langzeiteffekte, die unter Umständen erst nach mehr als zwanzig Jahren offensichtlich werden, können derzeit jedoch immer noch nicht sicher ausgeschlossen werden, so das Papier.

Neu in die Stellungnahme aufgenommen wurde der Hinweis, dass für elektronische Bauteile moderner Mobilfunktelefone das Metall Tantal benötigt wird. Dieses wird aus dem seltenen Mineral Coltan gewonnen, welches vor allem im Kongo-Becken abgebaut wird. Konkurrierende Regierungs- und Rebellengruppen sind dort in den Abbau und Handel involviert. Die Re-Investition der Gelder fließt in den Waffenhandel, welcher den Kongo-Krieg und die Kriege in den Nachbarländern unterhält. Kämpfe um die Abbaugebiete und "dunkle" Handelswege führen nach Angaben der UNO zu einer Vielzahl von Toten und Verletzten. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert daher eine öffentliche Diskussion der Rolle des Coltan-Handels und dessen Geldflüsse.

Ferner soll eine bessere Koordination der weiterhin notwendigen Studien und die Anwendung einheitlicher Studienstandards erfolgen sowie die Benennung einer Koordinationsstelle, bei der auch Meldungen über "Mobilfunknebenwirkungen" insbesondere von Ärzten gesammelt werden. Zu weiteren Forderungen zählen u.a. die vermehrte Untersuchung der psychosozialen Folgen der Mobilfunktechnologie und - neu aufgenommen - die Einführung von Mobilfunktelefon freien Zonen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Da über die Langzeitgefahren des Gebrauchs von Mobilfunktelefonen noch wenig bekannt ist, weist die Landesärztekammer Baden-Württemberg in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass aus ärztlicher Sicht insbesondere Kindern und Jugendlichen folgende Ratschläge gegeben werden können:

Mobilfunktelefone möglichst wenig und nur kurz benutzen, d.h. das Handy öfter mal abschalten! Die größere Belastung geht nämlich von den Mobilfunktelefonen am Kopf und nicht von den Sendemasten "auf dem Dach" aus.
Mobilfunktelefone nicht in kleinen abgeschirmten Einheiten, wie z.B. dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln benutzen, da das Handy wegen der Abschirmung dann mit seiner maximalen Energieleistung arbeiten muss, um auf Empfang zu bleiben./li>
Im Hause, besonders in unmittelbarer Nähe von Kinderzimmern sollten möglichst analoge Systeme und nicht die digitalen DECT Standardgeräte eingesetzt werden.
Die Stellungnahme ist im Volltext im Internetauftritt der Landesärztekammer Baden-Württemberg abrufbar.

Stand: 26.01.2010
http://www.aerztekammer-bw.de/35/01presseinformationen/20100126-Mobilfunk-und-Gesundheit.html

Kommentare - Diskussion
Siehe hier
http://www.hese-project.org/Forum/index.php?story_id=6402&parent=0&forum_id=4

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