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Mobilfunkmast als Krebserreger

rbbonline Mobilfunkmast als Krebserreger?

Brandenburg aktuell vom 07.06.2005

Mobilfunkmast als Krebserreger?

Anfang der 90er Jahre wurde in Neuhardenberg mitten in einem Wohngebiet ein Mobilfunkmast errichtet. Damals hatte sich niemand daran gestört, denn die Handytechnik steckte noch in den Kinderschuhen. Jetzt aber gibt es in dem Wohngebiet eine ungewöhnliche Häufung von Krebsfällen. An Zufall mag hier niemand mehr glauben.

Der Sendemast von T-Mobile steht fast unmittelbar an den Häusern im Neuhardenberger Birkenweg. Vielleicht hundertfünfzig Meter lang ist die kleine Strasse. Dreizehn Häuser stehen hier. Mindestens acht Menschen, vermutlich sogar zwölf, sind in den letzten Jahren an Krebs erkrankt. An Zufall mag hier keiner glauben.

Karl Kebermann, hat Angst vor dem Sendemast
„In meinem Haus sind drei Fälle, nebenan sind zwei Fälle, hier ist ein Fall, da ist ein Fall, einer liegt jetzt im Sterben. Da macht man sich doch Gedanken. Die Leute haben Angst - wer ist der nächste?“

Ina Göllnitz, drei Angehörige krank
„Macht er nun Schaden oder macht er keinen Schaden. Die Frage bleibt ja offen. Wenn er keinen Schaden macht, dann kann man das doch richtig sagen, aber das machen sie eben nicht.“ Dass sich die Sendemastbetreiber vor der Öffentlichkeit verstecken kann man ihnen jedenfalls nicht vorwerfen. Am Nachmittag stellten die Spezialisten von T-Mobile im Birkenweg und an einigen anderen Punkten ihre Messgeräte auf. Jeder durfte dabei zugucken. Vorläufiges Ergebnis: Die Strahlungswerte liegen weit unter den zulässigen Höchstgrenzen. Ein endgültiger Beweis, dass der Mast mit der Krankheitshäufung nichts zu tun hat, ist dies jedoch nicht.

Georg von Wagner, Pressesprecher T-Mobile
„Beweisen können wir gar nichts. Wir können nur auf den Messprotokollen, die wir in drei vier Wochen vorlegen werden, zunächst einmal zeigen, dass die Grenzwerte eingehalten werden, so wie sie von der Regulierungsbehörde vorgegeben sind.“

Auch wenn die Messgeräte korrekt geeicht sind, auch wenn die Erhebung von Mitarbeitern der Amtsverwaltung überwacht wird: Den Anwohnern bleibt immer noch das Gefühl, dass von dem Turm Gefahren ausgehen. Immerhin liegen eine Schule und ein Kindergarten in unmittelbarer Nähe. Auch der Bürgermeister möchte keine vorschnellen Beruhigungspillen verteilen.

Mario Eska (PDS), Bürgermeister Neuhardenberg
„Bisher konnte noch keiner mit Unterschrift erklären, dass es keine Schäden gibt. Damit verbunden wären ja auch Haftungen für den Fall, dass tatsächlich irgendwann Schäden nachgewiesen werden könnten, denn es geht hier auch um Langzeitwirkung und die sind infolge dieser kurzen Zeit, die die Handyentwicklung hat, bisher einfach noch nicht erforscht.“

Die Gemeinde möchte den Mast nun gern an den Ortstrand versetzen. Dort strahlt er zumindest weniger Angst aus.


Beitrag von Fred Pilarski

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