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HEISSES EISEN "MOBILFUNK" "Hofer Appell": 64 Mediziner aus der Stadt und Umgebung trugen sich in Unterschriftslisten ein

Ärzte fordern: "Stoppt den Ausbau!"

In Hof formiert sich neuer Widerstand gegen den Ausbau des Mobilfunknetzes. Ärztinnen und Ärzte wollen ihre Unterschriften zu einem "Hofer Appell" bündeln und damit auf Politiker, Wissenschaftler und Verantwortliche des Gesundheitswesens einwirken, dem "Schutz von Leben und Gesundheit von uns allen wieder gebührenden, grundgesetzlich garantierten Wert einzuräumen und sofort zu handeln". Nach Aussage von Jürgen Stietzel, einem Sprecher der Ärzteinitiative, haben sich bislang 64 Mediziner aus Hof und Umgebung in die Listen eingetragen.
HOF - "Wir Ärzte sind nicht gegen Handys, jeder von uns hat eines", sagt Jürgen Stietzel, niedergelassener Arzt in Hof. "Aber wir sind gegen eine Ausweitung der Mobilfunktechnologie." Seiner Meinung nach häufen sich in jüngster Zeit , spätestens aber seit dem Zeitpunkt, als die "Nailaer Studie" vorgestellt wurde, die Hinweise oder gar wissenschaftlichen Nachweise, dass die Mobilfunktechnologie für den Menschen ungesund oder gar schädlich sei.

Deshalb lautet die erste Forderung im Hofer Appell auch so:

"Kein freiwilliger Ausbau der Mobilfunktechnologie, denn es handelt sich um unfreiwillig eingegangene Risiken mit dauerhaften Belastungen".

Die gepulsten hochfrequenten elektromagnetischen Felder von Mobilfunkanlagen, aber auch von schnurlosen Telefonen und Notebooks mit so genannten WLAN-Karten können bei Menschen, die dafür besonders empfänglich sind, zu einem bisher unbekannten Krankheitsbild mit charakteristischem Symptomenkomplex führen.

Dies ist das Ergebnis einer gerade ausgewerteten ärztlichen Erhebung in Oberfranken, als 356 Personen einer häuslichen Langzeitbelastung unterzogen wurden. Das Ergebnis dieser Untersuchung, die Jürgen Stietzel unserer Zeitung zur Verfügung stellte, besagt, dass Menschen an einem, mehreren oder vielen der folgenden Symptome leiden können: Schlafstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, Benommenheit, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, depressive Stimmung, Ohrgeräusche, Hörverlust, Hörsturz, Schwindel, Nasenbluten, Sehstörungen, häufige Infekte, Nebenhöhlenentzündungen, Gelenk- und Gliederschmerzen, Nerven- und Weichteilschmerzen, Taubheitsgefühl, Hautveränderungen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckerhöhung (anfallsweise), Hormonstörungen, Gewichtszunahme, nächtliches Schwitzen und Übelkeit.

"Wir wollen und werden als niedergelassene Ärzte darauf achten, ob Beschwerden unserer Patienten mit Mobilfunk, DECT-Telefonen oder Notebooks mit WLAN zusammenhängen können", sagte Jürgen Stietzel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Da Menschen schon bei relativ geringer Belastungen erkranken können, heisst die zweite Forderung der Hofer Ärzte:

"Massive Reduzierung der Grenzwerte, Sendeleistungen und Funkbelastungen". Die Mediziner vertreten die Ansicht, dass nach den neuesten Erhebungen Mobilfunkanlagen, in deren Umfeld Menschen mit mehr als 10 µW/m² belastet werden, abgeschaltet werden müssten, denn schon ab diesem Wert wurden Beschwerden bei Menschen festgestellt.

In ihrem "Hofer Appell" setzen sich die Ärzte aber auch dafür ein, dass die Verbraucher mehr über Handys und schnurlose Telefone erfahren. Deshalb wird gefordert:

"Aufklärung der Bevölkerung und speziell der Handynutzer über die Gesundheitsrisiken elektromagnetischer Felder" und "Förderung des bewussten Umgangs mit Mobilfunk, Nutzungseinschränkungen für Kinder und Jugendliche". So sei es eben auch ein Wunsch der Hofer Mediziner, dass zum Beispiel in Schulen keine Notebooks mit WLAN-Karten angeschafft werden. Wenn nämlich zum Beispiel Männer über einen längeren Zeitraum mit dem Laptop auf dem Schoss arbeiten (Stietzel: "Das ist eigentlich die typische Position!"), dann könne, wie es der Allgemeinarzt salopp ausdrückt, die "gesamte Familienplanung über den Haufen geworfen werden".

Zur Aufklärung gehört ferner, den Menschen klar zu machen, dass schnurlose DECT-Telefone nicht nur dann strahlen, wenn damit gesprochen wird, sondern die ganze Zeit über. Dabei gäbe es technisch durchaus Alternativen. Die letzte Forderung im Hofer Appell lautet daher:

"Überarbeitung der DECT-Standorte für Schnurlos-Telefone mit dem Ziel, die Strahlungsintensität zu reduzieren und auf die tatsächliche Nutzungszeit zu begrenzen sowie die biologisch kritische Pulsung zu vermeiden".

64 Mediziner aus Hof und Umgebung haben sich seit Oktober vergangenen Jahres in die im Umlauf befindlichen Listen eingetragen, eine weitere liegt noch im Hofer Klinikum aus. Stietzel ist der festen Überzeugung, dass sich noch mehr Ärzte diesem Forderungskatalog anschliessen werden. Dieser soll dann erst einmal Kommunalpolitikern übergeben werden, damit diese den "Hofer Appell" an die Entscheidungsträger "weitertragen" können. Die Ärzte hoffen ferner, dass das Volksbegehren "Für Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk" - die Eintragungsfrist geht hier vom 5. bis 18. Juli - Erfolg hat. mavie

Nicht nur Mobilfunkmasten, sondern auch schnurlose DECT-Telefonen und Notebooks mit WLAN-Karten strahlen hochfrequente, elektromagnetische Felder aus. Deshalb fordern die Hofer Ärzte eine bessere Aufklärung der Bevölkerung. FOTOS: dpa / mavie

http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=803891

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